Abwedeln und nachbelichten (Dodge and Burn) – Die Technik

Saurier-01

In der letzten Woche habe ich Ihnen verschiedene Methoden vorgestellt, mit denen Sie das Abwedeln und das Nachbelichten bewerkstelligen können. Heute möchte ich auf die Technik eingehen und diese am Beispiel eines Dinosauriers, den ich im Crystal Palace Park in London fotografiert habe, demonstrieren.

Abwedeln und Nachbelichten dient, wie Sie im Folgenden sehen werden, nicht nur dazu, im Foto etwas heller oder dunkler zu machen. Sie können durch Licht- und Schattensetzung die Plastizität und dadurch den Wiedergabeeindruck von Objekten oder Menschen verändern. Wenn Sie das folgende Bild betrachten, sehen Sie, dass sich auf der linken Seite ein Kreis befindet. Auf der rechten Seite wurde dem Kreis eine radialer Verlauf zugefügt  und es entsteht der optische Eindruck einer Kugel.

Kreis und Kugel

Den hier vorgegebenen Verlauf hätte man natürlich auch mit einem Pinsel mit niedriger Deckkraft von Hand malen können. Für die meisten Hervorhebungen eines dreidimensionalen Eindrucks sind aber derart präzise Abstufungen nicht nötig.

Die Anwendung

Beim folgenden Foto bin ich der Methode Ineinanderkopieren und Weiches Licht aus meinem Beitrag Abwedeln und Nachbelichten – Die Methoden aus der letzten Woche gefolgt. Es entsteht dadurch die hier gezeigte Ebenenanordnung.

Saurier-04

Das Ausgangsfoto des Dinos sah folgendermaßen aus:

Saurier-02

Ich malte dann auf der erstellten Ebene abwedeln und nachbelichten mit einem weichen Pinsel und einer Deckkraft von 12 % abwechselnd mit Schwarz und Weiß. Vorder- und Hintergrundfarbe waren auf diese beiden Farben eingestellt, die ich dann während der Bearbeitung mit der X-Taste auf der Tastatur nach Notwendigkeit wechselte. Die graue Ebene sah nach der Bearbeitung so aus:

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Die Zähne und Krallen wurde heller wiedergegeben und der Körper wurde durch Licht- und Schattensetzung geformt. Der Verflüssigen-Filter kam nicht zur Anwendung.

Saurier-01

Andere Einsatzgebiete und Fallstricke

Bei einer Übertragung auf den menschlichen Körper können Sie so z.B. ein Sixpack besser herausarbeiten, weibliche Rundungen betonen und Gesichtsformen verändern ohne Pixel zu verschieben. Landschafts- und Architekturaufnahmen können Sie so mehr Tiefe geben. Es funktioniert natürlich auch andersherum; Sie können Formen durch tonale Anpassungen auch verflachen. Das komplette Arsenal der Anwendungsmöglichkeiten ist in beiden Fällen wieder einmal nahezu unbegrenzt. Die Technik birgt aber auch Gefahren. Beim hier gezeigten Beispiel wurden vorwiegend Grautöne verändert. Wenn Sie in farbigen Flächen arbeiten, können unschöne Farbverschiebungen auftreten. Diesen können Sie entgegentreten, indem Sie auf der grauen Ebene mit dunklen und hellen Farbtönen aus der Bildebene arbeiten, die Sie sich per Pipette als Vorder- und Hintergrundfarbe über den Farbwähler anlegen.

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