Durchlicht für den Durchblick

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Vor fünf Wochen habe ich Ihnen meine Reproeinrichtung zur Digitalisierung von Negativen vorgestellt. Als ich in dieser Woche über den heutigen Beitrag nachdachte, fiel mir ein, dass diese Reproeinrichtung auch für Durchlichtaufnahmen im kleinen Stil geeignet wäre. Mit ein paar Lebensmitteln war die Serie schnell erledigt, denn der Blick in den Kühlschrank ebnete den Weg für die hier gezeigten Ideen.

Obst, Gemüse und Wurst

Für diese Art der Fotografie ist es wichtig, dass die aufzunehmenden Gegenstände zumindest minimal Licht durchlassen. Da die Kamera direkt über dem Geschehnis hängt, war eine Aufhellung direkt von oben nicht möglich. Aus diesem Grund habe ich einen Reflektor schräg über die Leuchtfläche gehalten ohne dabei in den Bildwinkel des Objektivs zu geraten. Optimal wäre ein Lichtzelt im Sinne einer Fliegenschutzhaube für Speisen gewesen, das oben zentriert eine Öffnung zur Durchführung des Objektivs bekommen hätte. Dies hatte ich nicht zur Hand und bei der kleinen Fläche habe ich mich dann für die Refelektoraufhellung entschieden. Den Rest musste ich mit Lightroom und Photoshop erledigen.

Tomaten und Gurken

Beim obigen Beitragsbild nutzte ich den oben beschriebenen Lichtaufbau. Das Ergebnis musste insgesamt für die nichtdurchscheinenden Bereiche noch weiter aufgehellt werden. Am Ende war es ein Einpendeln von Tiefen und Lichtern in Lightroom. Sollten die Aufhellbemühungen bei Ihnen nicht ausreichen, können Sie mit dem Korrekturpinsel weitere Aufhellungen vornehmen. Die Kerne der Tomaten waren mir allerdings immer noch zu dunkel und bildeten für diese luftige Aufnahme zu starke Kontraste. Geht es um derartige Detailbearbeitungen, ist mir Photoshop immer noch das liebste Werkzeug. Mit dem Abwedler, den ich sehr weich einstellte, konnte ich bei den Kernen sehr schnell die gewünschte Aufhellung erreichen.

Aufschnitt in Aspik

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Hier musste die Aufhellung am deutlichsten stattfinden, da die im Aspik verarbeiteten Fleischstücke fast gar kein Licht durchlassen. Zuerst hellte ich vollständig mit dem Tiefen-Regler in Lightroom auf, öffnete dann das Foto in Photoshop und nahm eine zweite Aufhellung mit dem Camera-Raw-Filter vor.

Mayonnaise und Ketchup

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Auf diese beiden Modelle wäre ich ohne den Blick in den Kühlschrank nicht gekommen. Ich dachte, dass sie aber einen Versuch Wert seien. Die Mayonnaise war überhaupt nicht lichtdurchlässig und bedurfte einer kräftigen Aufhellung. Das Ketchup kam mit einer solchen Wucht aus der Flasche, dass ich beim dritten Versuch auf einen Teller und den Stiel eines Teelöffels zurückgriff, um Augen, Nase und Mund zu formen. Am besten gefällt mir das Ende des Mayonnaisestreifens, der wie eine vorwitzige Haartolle wirkt.

An Apple a Day Keeps the Doctor Away

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Ein Apfel muss natürlich sehr dünn geschitten werden, um ihn so posen zu lassen. Obwohl ich in der Küche über wirklich gute Messer verfüge, habe ich für alle hier gezeigten Aufnahmegegenstände einen Gemüsehobel zum Schneiden genutzt – außer bei der Wurst. Mit so einem Gemüsehobel bekommen Sie wirklich gleichmäßige und vor allem sehr dünne Scheiben hin. Ein Hoch auf die Firma Börner.

Möhre

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„Gib dem Kaninchen eine Möhre extra, es hat uns das Leben gerettet.“, sagte schon Berti Vogts im Tatort. „Mit dem Saft der Möhre werden wir es schaffen“ war d e r Spruch der Betreuer einer Ferienfreizeit, zu denen ich mich Mitte der 80er auch zählen durfte. Dieses Foto ist eine Hommage an den Tatort und an alle Betreuerkollegen. Ach ja, abschließend ist noch zu sagen, dass während der Aufnahmen keine Lebensmittel zu schaden kamen. Damit meine ich, dass sie nicht im Müll entsorgt wurden, sondern ich habe sie aufgegessen.

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