Buchtipps – Die alten Meister

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Brot ist ein Brot ist ein Brot ist ein Brot. Sollte man meinen – wer jedoch seinem Geschmack traut, der wird feststellen, dass es bei ein und derselben Brotsorte zu enormen Qualitätsunterschieden kommen kann. Es muss z.B. einen Grund dafür geben, dass Brote, die einen traditionellen Sauerteig als Grundlage haben, dem man ausreichende Zeit zur Entwicklung gegeben hat, länger ihre Frische bewahren als schnell generierte Fließbandbrote aus einer Backshopkette. Jahrhunderte habe die alten Handwerkstechniken überdauert und dienen immer noch als Meilensteine der Qualitätsbestimmung. In der Fotografie ist das genauso. Es gibt Fotos, die sind mit den Rezepturen uralter Brotherstellung vergleichbar – und die meisten dieser meisterlichen Bilder sind in der Regel keine Schnappschüsse.

Fast allen dieser Fotos geht eine Planung voraus. Seien es Wetterbeobachtungen für die Landschaftsfotografie, Gedanken zur Bildgestaltung oder eine spezielle Auswahl der abgebildeten Personen oder Dinge. Fotografie ist nicht zuletzt so interessant, weil sie zwei Grundvoraussetzungen braucht. Einmal ist dies das technische Know-how und zum anderen ist es die Notwendigkeit, ein Gespür für sein Sujet zu entwickeln, um es gestalterisch umzusetzen. Hier kommen die alten Meister ins Spiel. Drei der ganz Großen möchte ich Ihnen hier vorstellen. Sie waren alle Mitglieder der legendären Fotografengruppe f/64, die sich einer scharf gezeichneten und puristischen Fotografie widmeten, um der Fotografie eine künstlerische Eigenständigkeit zu verleihen, die sie bei den Piktorialisten der damaligen Zeit nicht sahen. Die Fotografie jener Fotografen war ihnen zu sehr der Malerei verbunden. Die hier gezeigten Bücher sind alle noch antiquarisch erhältlich. Andere Publikationen der Fotografen stehen den Vorgestellten in nichts nach.

Ansel Adams

Zum Großmeister der Schwarzweißfotografie ist enorm viel geschrieben worden. Es ist mir jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass Herr Adams mit seinen exquisiten Landschaftsfotografien schon sehr früh einen Umweltschutzgedanken transportiert hat, der heute aktueller denn je ist.

Adams

Die Ausstellung Ansel Adams at 100 wurde von John Szarkowski, dem langjährigen Direktor der fotografischen Abteilung des Museum of Modern Art in New York, kuratiert. Das Buch erschien als Katalog zur Ausstellung im Jahre 2002 broschiert und in anderen Ausgaben z.B. auch in sehr edler Ausführung mit Schuber. Es bietet einen sehr guten Überblick über das Werk von Adams und klammert nur seine Arbeiten in Farbe aus.

Edward Weston

Sachlich noch strenger als Adams orientiert, begründete Weston auch eine Fotografendynastie. Seine Söhne Brett und Cole wurden ebenfalls Fotografen und der Enkel Kim, ein Sohn von Cole, führt diese Tradition bis heute fort. Der hier vorliegende Bildband aus dem Taschen Verlag bietet einen weiten Überblick über Westons Schaffen. Das reicht von der Darstellung der Gegenstände des Alltags über Landschaften bis hin zu seinen Akten. Faszinierende Sichtweisen.

Weston

Imogen Cunningham

Imogen Cunningham war von den drei genannten Künstlern wohl diejenige, die sich in den meisten fotografischen Sparten wohlfühlte. Ihre Porträts, Pflanzenbilder, Architekturaufnahmen oder Akte setzen Maßstäbe. Auch diese Veröffentlichung aus dem Taschen Verlag bietet eine Reise mit vielen denkwürdigen Stationen in das Werk einer bedeutenden Fotografin.

Cunningham

Tauchen Sie ein in die Welt dieser Bildschaffenden, lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und lassen die Fotografien vor Ihrem geistigen Auge Revue passieren. Tanken Sie Fotos!

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