Wenn man die Auflösung vor lauter Pixel nicht mehr sieht

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Kameraauflösungen sind seit jeher in der Diskussion, wobei die Auflösung aufgezeichneter Kameradaten bei weitem nicht das einzige Qualitätskriterium für die Bildwiedergabe einer Kamera ist. Sie wird durch den Sensor bestimmt und die unterschiedlichen Auflösungen führen wie bei so vielen fotografischen Themen zu Verwirrungen.

Die doppelte Auflösung

In der folgenden Abbildung sehen Sie einen Sensor, der nur 4 x 6 Pixel hat. Ein solcher Sensor wird in keiner Kamera verbaut, nehmen wir trotzdem an, Ihr Sensor sähe so aus.

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Ihr Sensor hat somit also insgesamt 24 Pixel. Würden Sie die Auflösung verdoppeln, würden aus den 4 Pixeln 8 Pixel und aus den 6 Pixeln 12 Pixel. Ihr Sensor sähe dann so aus:

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Das führt zu einer Gesamtpixelmenge von 96 Pixeln. Eine Verdoppelung der Auflösung hat somit eine Vervierfachung der Pixelmenge zur Folge.

Die Ausgabegröße

Einer Vervierfachung der Pixelmenge hat aber auch eine Vervierfachung der Ausgabegröße zur Folge. Hier liegt der Ursprung der oben genannten Verwirrung. Um nämlich eine doppelte Ausgabegröße zu erreichen, benötigen Sie nicht die doppelte Auflösung sondern die auf die Fläche bezogene doppelte Pixelzahl. Im Bildgröße-Dialog von Photoshop lässt sich dies gut darstellen. Im ersten Dialog sehen Sie eine Bildgröße von 20 x 30 cm bei 300 ppi.

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Die Pixelmaße betragen 3543 x 2367 Pixel – das sind ungefähr 8,38 Megapixel. Eine Verdoppelung der Bildgröße wäre das Format 30 x 40 cm. Hier hätten Sie aber nicht mehr ein Seiten Verhältnis von 2:3 sondern von 3:4. Da die Umrechnung von Flächen auf die Strecken der Flächenseiten auf der Wurzel aus 2 beruhen ist der Faktor zur Verdoppelung der Fläche die Wurzel aus 2, nämlich gerundet 1,41. Photoshop kann in den Eingabefeldern rechnen und deshalb können Sie einen der Werte Höhe oder Breite mit 1,41 multiplizieren . Im folgenden Screenshot ist dies zu sehen:

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Obwohl die Eingabe noch nicht abgeschlossen ist, hat Photoshop bei der Breite schon gerechnet. Durch betätigen der TAB-Taste erhalten Sie dann folgendes Ergebnis:

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Ihr Foto mit der doppelten Ausgabegröße im Verhältnis 2:3 hat also die Maße 28,2 x 42,3 cm. Bezogen auf die Pixel sind das 4996 x 3331 Pixel, also 16,64 Megapixel. Unter Berücksichtigung aller Rundungsfehler sind das doppelt so viele Pixel wie bei der halben Ausgabegröße. Wenn es also um die Ausgabegröße geht, sind die Megapixelzahlen der richtige Anhaltspunkt.

Bei doppelter Auflösung erhalten Sie die vierfache Ausgabegröße wie der letzte Screenshot zeigt:

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Die Bildgröße von 40 x 60 cm stellt eine Verdoppelung der Auflösung aber eine Vervierfachung der Ausgabegröße dar. Aus 3543 wurden 7087 Pixel und aus 2367 wurden 4724 Pixel. Oder in Megapixeln ausgedrückt: Aus 8,38 Megapixeln wurden 33,48 Megapixel – unter Berücksichtigung von Rundungsfehlern eben auch hier das Vierfache.

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